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Deutsche Hersteller von Militäruhren:
Uhrenfabrik Gebr. Junghans Schramberg

Ausschnitt aus einem Artikel von Hartmut Trippler, Klassik Uhren Verlag Ebner Ulm, 5/98

Gründung
Die Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG, Schramberg wurden 4861 unter den Namen Junghans & Jeher" von Erhard Junghans und seinem Schwager Jacob Zeller-Tobler in Schramberg gegründet. Sie wagten diesen bedeutsamen Schritt in äußerst schweren Zeiten der deutschen Uhrenindustrie.

Besonders die Uhrenindustrie aus Amerika, die in fortschrittlich organisierten Fabriken ihre Uhren in großen Stückzahlen und dadurch zu sehr günstigen Preisen bauen konnte, machte es den einheimischen kleinen Manufakturen so schwer, daß viele aufgeben mußten.

So schrieb Erhard Junghans an seinen Bruder Xaver, der als Tischler in Amerika arbeitete, er solle sich in der amerikanischen Uhrenproduktion über die dortigen Fertigungsmethoden informieren und dann zu ihm nach Schramberg zurückkehren.

Nachdem Schwager Zeller aus der Firma ausgeschieden war, wurde am 40. März 1866 die Firma ,,Gebrüder Junghans Uhrenfabrik, offene Handelsgesellschaft" in das amtliche Handelsregister eingetragen. Teilhaber waren Xaver Jung-hans, Schreiner, und Erhard Jung-hans, d. Ä., Kaufmann. Es folgten schwere Jahre des Aufbaus. Besonders das Umlernen der bis dahin meistens in Heimarbeit tätigen Uhrmacher war schwer.

Fertigungstechniken aus Amerika
Anfangs wurden Wecker und Pendeluhren gebaut. So stand auf den ersten Geschäftskarten ,,Gebrüder Junghans, Fabrik von Großuhren nach amerikanischem System".

1870 starb Erhard Junghans im Alter von nur 47 Jahren. Nachdem sein Sohn Arthur, der bereits seine Uhrmacherlehre abgeschlossen hatte, aus dem Krieg heimkehrte, half er anfangs in der Firma. Seine Mutter ermutigte ihn 1871, nach Amerika zu gehen, um dort die moderne Uhrenproduktion nach dem dortigen System zu erlernen.

Nachdem er nach Schramberg zurückgekehrt war, begann er, seine Erfahrungen und neue technische Elemente mit Erfolg umzusetzen. Sein Onkel Xaver war zwischenzeitlich aus der Firma ausgeschieden. Arthur Junghans machte etliche Erfindungen zur Verbesserung von Fertigungstechniken in der Uhrenherstellung.

1883 wurde mit der Konstruktion von Taschenuhren begonnen. Sie gingen ab 1886 in die Fertigung. Dieses Erstlingswerk von Kleinuhren wurde aber eine schwere Zwiebel, die auch an Ganggenauigkeit zu wünschen übrig ließ.

Als zweite Fabrikmarke wurde 1888 ein fünfstrahliger Stern mit dem ,,J" eingeführt. Dieses Symbol wurde aber bereits 1890 von dem achtstrahligen ,,Junghansstern" abgelöst, der bis heute als Firmenlogo bekannt ist.

1918 wurde eine neue Fabrik in neuartiger neunstufiger Terrassen-Bauweise eingeweiht. Dort wurde erstmals in Deutschland im Vertikalaufbau die Großfabrikation von Qualitäts-Taschenuhren bei Junghans aufgenommen.

In der Schweiz begann man um ca. 1900 mit der Herstellung von Armbanduhren. Diesen gab man anfangs keine großen Zukunftsaussichten. Im Ersten Weltkrieg aber verlangte das Militär verstärkt nach robusten Armbanduhren. So wurden von einigen Firmen die speziellen ,,Grabenuhren" mit durch ein Gitter geschütztem Zifferblatt an die Soldaten geliefert. Nachdem sie sich im Kriege bewährt hatten, kam es auch danach zu verstärkter Nachfrage.

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